Pontevedra/Spanien
1933
Jorge Castillo, der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer, wird 1933 in Pontevedra in der Provinz Galicien geboren. Seine Familie emigriert bereits ein Jahr nach seiner Geburt aus politischen Gründen nach Argentinien. Dort verbringt Castillo seine Kindheit und Jugend in Buenos Aires. Erste autodidaktische künstlerische Werke entstehen schon in jungen Jahren.
1941 findet Jorge Castillo Aufnahme an der Ecole des Beaux-Arts in Buenos Aires, nachdem er einen Wettbewerb gewinnt. Nach kurzer Zeit jedoch verläßt er die Schule, da ihm die dortige Arbeitsweise nicht zusagt. Er beginnt 1948 eine Ausbildung als technischer Zeichner und bildet sich autodidaktisch weiter. Aus der Bekanntschaft mit der argentinischen Surrealistin Raquel Forner entwickelt sich eine intensive Zusammenarbeit beider Künstler.
Nach Spanien kehrt Jorge Castillo 1955 zurück. Er lebt zunächst in Madrid und arbeitet in dieser Zeit an surrealistischen Tuschzeichnungen und Gouachen, die er 1959 in seiner ersten Ausstellung in der Galería Altamira in Madrid präsentiert.
Jorge Castillo zieht anfang der sechziger Jahre nach Barcelona. Danach folgt ein zweijähriger Aufenthalt in Paris. Mit seiner Übersiedlung nach Genf 1966, bietet sich ihm die Gelegenheit druckgrafischen Arbeitens. Die Arbeit in Genf wird von langen Sommeraufenthalten in Boissano an der ligurischen Küste unterbrochen.
Seine wichtigtsten Radierfolgen entstehen in den folgenden Jahren u.a. "Die Welt des Gracía Lorca"(1972) und "Grands amants"(1973). Als 1967 amerikanische Flieger über dem spanischen Dorf Palomares Atombomben abwerfen, nimmt der Künstler dies zum Anlaß für eine monumentale Triptychonkomposition. Mit dieser Arbeit findet er internationale Beachtung und wird ein Jahr später mit diesem Werk zur "documenta" nach Kassel eingeladen. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes kommt Castillo 1969 nach Berlin.
Jorge Castillo erweitert dort sein malerisches Oeuvre und kehrt erst wieder 1975 nach Barcelona zurück.
In New York lebt Castillo seit Beginn der achtziger Jahre und nimmt von dort aus Aufträge für öffentliche Skulpturen in La Coruña, Messina und Barcelona an. Jorge Castillo zählt zu den bedeutendsten spanischen Künstlern des Surrealismus und Informel.
Er genießt internationale Anerkennung in Europa, Südamerika und den USA. Castillo erhält seit 1959 zahlreiche Ausstellungen, beteiligt sich 1964 und 1968 an den Biennalen in São Paulo und der in Venedig. Sein Werk wird u.a. 1964 auf der "I. Internationale der Zeichnung" und 1975 mit dem Darmstädter Preis für Malerei geehrt.
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